Na Leute, wißt Ihr auch so gut über Afrika bescheid? Daß da alle arm sind, Leopardenfelle anhaben und mit Speeren rumhopsen?
Schluß damit: Die Plattform JournAfrica! veröffentlicht – deutsch, englisch und französisch übersetzt – Texte afrikanischer Journalisten, die neben einheimischer Realität auch den afrikanischen Blick auf Europa wiedergeben. Die afrikanischen Blicke vielmehr, da der Kontinent keineswegs der gesellschaftlich homogene Brei ist, als den wir ihn gerne wahrnehmen.
Die Artikel belegen, daß nicht nur hiesige Medien über Afrika berichten, sondern umgekehrt auch afrikanische Journalisten kritische Blicke auf Europa werfen; dies auch eine Korrektur der leider noch häufigen Wahrnehmung, nur wir könnten analysieren und – gern mit dem postkolonialen Überlegenheitsgestus des vernünftigeren Abendländers, der auf dem Treppchen zur reinen Vernunft stets ein paar Schritte voraus ist – „einordnen“, was in anderen Teilen der Welt geschieht.
Und hättet Ihr gewußt, daß man auch in Burundi Charlie war, oder wie afrikanische Journalisten die Diskriminierung von Afroamerikanern in den USA kommentieren?
Die Zukunft von JournAfrica! ist noch ungeklärt, da die derzeit hauptsächlich von Fördergeldern abhängige Finanzierung nicht ewig währen wird; die Macher hoffen auf ein Gründerstipendium. Auch aus diesem Grund lohnt es, ab und zu mal vorbeizusurfen, und zu lesen: Klickzahlen, also Erfolg bzw. Attraktivität der Plattform könnten schließlich zum Argument für weitere Förderung sein. Oder sogar dazu führen, daß sich das Projekt über Weitergabe von Artikeln an Dritte irgendwann selbst trägt.
Ebenfalls zum Thema: Ein Bericht des Medienmagazins ZAPP