:: Gut aussehen muß es auch

Das Schöne am Sport: man muß nicht, kann aber durchaus auch mal scheiße aussehen, scheiße labern und scheißblöd sein, und trotzdem was werden – weil eben die sportliche Leistung zählt. So bekommt halt Jeder seine Chance.

Die Einschränkung: Mann kann. Frauen hingegen müssen noch einen ganz bestimmten „Mehrwert“, wie es im folgenden Beitrag des NDR-Medienmagazins ZAPP so schön ausgedrückt wird, drauflegen – nämlich ein nach Möglichkeit attraktives Äußeres. Kein neues Phänomen, und auch kein auf den Sport beschränktes,aber hier doch noch einmal schön demonstriert anhand der bevorstehenden Frauenfußball-WM:

ZAPP-Bericht vom 25.05.11 zum Thema Frauenfußball

Und das, wo im Sport doch die Leistung zählen soll und wir angeblich in einer Leistungsgesellschaft leben – verzerrt das mit der Optik nicht den Wettbewerb? Irgendwie unfair und unsportlich, findet Herr Sathom.

Dies um so mehr, als Sportlerinnen durch all das ja sozusagen doppelt, nein, sogar dreifach leisten, da neben dem optischen „Mehrwert“ die Mehrzahl der Damen sich auch  in Interviews einigermaßen artikulieren kann, während es bei ihren männlichen Kollegen mit diesem wie auch dem Attraktivitätspart häufig hapert. Was einmal mehr beweist, daß Frauen weitaus mehr – auch an Befriedigung chauvinistischer Anspüche – leisten müssen als Männer, um sich derselben Aufmerksamkeit und Karrierchance (naja, halbwegs zumindest) erfreuen zu können.

Nun – man(nnn etc.) kann das Prinzip natürlich auch umkehren und so das Gleichgewicht wieder herstellen. Herr Sathom, der alte Chauvinist, gesteht da zum Beispiel offen, daß er auch nix dagegen hat, wenn das Fräulein Susi Kentikian und dessen Kolleginnen im Ring auch optisch was hermachen, aber deswegen eben kein Männerboxen guckt: weil die Typen da meist nicht besonders – naja, Sie wissen schon.